Mikroorganismen können sich bei entsprechenden Umgebungsbedingungen auch auf und in medizinischen
Instrumenten ansiedeln und anschließend vermehren. Dabei scheiden sie schleimige Exopolysaccharide (EPS)
aus und bilden damit einen Biofilm.
Mikroorganismen sind im Biofilm deutlich resistenter gegen antimikrobielle Wirkstoffe als in Suspension. Für
die Entfernung von Biofilmen sind physikalische Verfahren (wie z. B. Ultraschall, mechanische Reinigung) zwar wirksam, aber schwierig in der Praxis umzusetzen, weshalb meistens chemische Verfahren zur Anwendung kommen.
Um chemische Verfahren zu testen, züchtet SMP reproduzierbar Biofilme mit Pseudomonas aeruginosa in Teflonschläuchen an. An den Schlauchmodellen können Reinigungs- und Desinfektionsmittel auf ihre mikrobiologische Wirksamkeit untersucht werden. Die
mikrobiologische, quantitative Bewertung der Wirkung der zu untersuchenden Chemie erfolgt durch die Bestimmung der Reduktion der Zahl der vitalen Bakterienzellen mittels Ausplattieren.
Zusätzlich wird die Entfernung des Biofilms durch Anfärbung untersucht. Der an den Biofilm gebundene Farbstoff wird anschließend eluiert. Die Bewertung der verbliebenen Biomasse erfolgt im Photometer durch die Quantifizierung der Farbstoffmenge im
Eluat. Die Auswahl von Pseudomonas aeruginosa als Testorganismus geschieht in Anlehnung an die Norm DIN ISO/TS 15883-5.